Am 6. Februar 2023 ereignete sich ein starkes Erdbeben mit der Stärke 7,8 im Südosten der Türkei nahe der syrischen Grenze und im Nordwesten Syriens. Es folgten eine Reihe starker Erschütterungen und Nachbeben, die weitreichende Zerstörungen verursachten und mehr als 35.000 Todesopfer forderten, Tendenz weiter steigend. Das Erdbeben hat Zehntausende von Verletzten und Hunderttausende von Vertriebenen zur Folge und verschärft die bestehenden Unruhen, die durch den 12-jährigen Konflikt in Syrien und die anhaltende Flüchtlingskrise verursacht werden.
Das Erdbeben ereignete sich um 4:17 Uhr Ortszeit in einer Tiefe von 11 Meilen bei Nurdağı in der Provinz Gaziantep. Nach Angaben des United States Geological Survey (USGS) wurden in den darauffolgenden Tagen mindestens 120 Nachbeben in der Region registriert. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat für das betroffene Gebiet einen dreimonatigen Ausnahmezustand verhängt, von dem über 13 Millionen der 85 Millionen Einwohner des Landes betroffen sind.
Schon vor dem verheerenden Erdbeben benötigten mehr als 6,5 Millionen Kinder in Syrien aufgrund des anhaltenden Konflikts humanitäre Hilfe. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass rund 23 Millionen Menschen, darunter 1,4 Millionen Kinder, von dieser Katastrophe betroffen sein werden.
Am Donnerstag, dem 9. Februar, schickten die Vereinten Nationen einen Konvoi von sechs Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern, darunter Lebensmittel, Wasser, Unterkünfte und Reinigungsmittel, über die Türkei in den belagerten Nordwesten Syriens - die erste Lieferung dieser Art seit dem Erdbeben. Seitdem sind mindestens 35 UN-Lastwagen mit Hilfsgütern in den Nordwesten Syriens gefahren.
Das Epizentrum des Erdbebens lag in der Nähe der Städte Nurdağı und Gaziantep in der Provinz Gaziantep, gleich außerhalb der regionalen Hauptstadt, in der Millionen syrischer Flüchtlinge leben. Das Beben verschlimmerte das Elend entlang der Grenze, die durch den anhaltenden Syrienkonflikt und die Flüchtlingskrise in Mitleidenschaft gezogen wird.
Nach Angaben des UNHCR, das von Gaziantep aus eine seiner umfangreichsten Operationen durchführt, beherbergt die Türkei mit rund 3,5 Millionen Syrern die größte Zahl von Flüchtlingen weltweit. Mindestens zehn türkische Provinzen waren von dem Beben betroffen, darunter Adana, Gaziantep, Hatay, Kahramanmaras, Malatya und Sanliurfa, das ein wichtiger Knotenpunkt für Nichtregierungsorganisationen (NRO) ist, die Syrer durch grenzüberschreitende humanitäre Maßnahmen unterstützen.
In Syrien wurden mehrere Städte, darunter Aleppo, Latakia, Hama und Idlib, durch Krieg und Konflikt schwer beschädigt. Besonders Aleppo, das bereits seit Jahren vom Bürgerkrieg heimgesucht wird, leidet unter den Auswirkungen des Konflikts und der Zerstörung. Mehr als 4 Millionen Menschen in der Region sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Was kann ich tun, um zu helfen?
In dieser Zeit der Not und Krise gibt es verschiedene Möglichkeiten, um zu helfen. Angesichts der aktuellen Lage und des jüngsten Erdbebens in der Türkei können wir unsere Unterstützung und Solidarität durch Spenden an Hilfsorganisationen und lokale Gemeinden vor Ort zeigen.
Internationale Hilfsorganisationen wie die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften, UNICEF und das Internationale Rettungskomitee leisten bereits Hilfe in der Türkei und akzeptieren Spenden. Auch lokale Organisationen wie die Türkische Rothalbmondgesellschaft sind aktiv und akzeptieren Spenden direkt über ihre Website.
Bei der Auswahl einer Organisation oder Kampagne ist es wichtig, darauf zu achten, dass sie seriös und vertrauenswürdig ist und die Spenden effektiv und effizient verwendet werden. Spenden über die offizielle Website einer Organisation oder einer sicheren Crowdfunding-Plattform sind empfohlen, während unaufgeforderte E-Mails oder Telefonanrufe vermieden werden sollten, um Betrug zu vermeiden.
Eine Spende für die Hilfsmaßnahmen in der Türkei kann in dieser schwierigen Zeit eine große Wirkung haben und den betroffenen Gemeinden lebenswichtige Unterstützung leisten. Wir sollten alle zusammenstehen und unseren Beitrag leisten, um den Opfern von Konflikten und Katastrophen auf der ganzen Welt zu helfen.
